Neue Gastronomie- und Grilltrends

Gastro- und Grilltrends 2021: Corona ändert das Essverhalten nachhaltig

Das Horrorjahr 2020 ist erst seit Kurzem vorbei. Es wird festgestellt, dass die Lockdowns und Kontaktsperren bei den Schweizern einschneidende Veränderungen bei den Essgewohnheiten verursacht haben. Durch die Schliessungen der Restaurants verlegen sich viele gastronomische Betriebe auf den Lieferservice und gewähren Preisnachlässe. Kunden machen sich beliebte eat.ch Gutscheincodes zunutze, um in den schweren Zeiten etwas Geld zu sparen, oder entdecken das Kochen in den eigenen vier Wänden – Kochkurse haben Hochkonjunktur.

Das Virus hat auch das Gesundheitsbewusstsein geschärft. Zurück zur Natur lautet das Motto und Bio-Läden sowie landwirtschaftliche Betriebe des regionalen Anbaus profitieren davon. In diesem Jahr wird mehr Fisch auf den Tellern liegen und die vegane Küche verspürt einen Popularitätsschub. BBQ-Papst Steven Raichlen bricht sogar ein Tabu, in dem er ein Revival des Grillgemüses vorhersagt. Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Gastronomie-Trends zusammen.

Ghost Kitchen revolutioniert den Lieferservice

Die Corona-Pandemie hat in der Welt der gastronomischen Betriebe Schneisen der Verwüstung hinterlassen. Arbeiteten in normalen Zeiten schon die Hälfte der Unternehmen in der Verlustzone, hat sich diese Tendenz weiter verstärkt und ein Ende ist nicht absehbar. Doch die Gastronomie ist eine wandelbare Branche und gerade hier werden neue Trends erzeugt. Wohl dem, der sein Restaurant auf Lieferservice umgestellt hat und bei dem der Gast Essen online bestellen kann. Diese Form der Verköstigung wird sich manifestieren, wie der neueste Trend aus den USA zeigt. Auch in Europa nehmen die Geisterküchen an Fahrt auf. Anders als der Name das suggeriert, stehen professionelle Spitzenköche am Herd – allein, es fehlen die Gäste.

Die Zukunft wird den Unternehmen gehören, die Essen ausschliesslich zur Abholung oder zum Ausliefern produzieren. Im Internet haben sie den professionellen Auftritt eines Restaurants, vor Ort findet der Kunde aber nur eine Produktionsstätte. Die Ghost Kitchen unterscheiden sich von herkömmlichen Liefer- und Pizzadiensten durch eine straffe Organisation. Vor allem aber bestechen sie durch erstklassig ausgebildetes Personal. Viele spezialisieren sich dabei auf ausgefallene Geschäftsfelder, um ein Alleinstellungsmerkmal zu kreieren und den Wareneinsatz überschaubar zu halten, ohne an der Qualität zu sparen.

Back to the roots

Man hat sich während der Corona-Krise intensiv mit Ernährung beschäftigt. Die Mahlzeiten sind Momente der Kommunikation und werden in Zukunft eher zelebriert. Das schnelle Sandwich zwischen Tür und Angel ist nicht mehr Up to date. Heute achten die Menschen eher auf qualitativ hochwertige Nahrungsmittel. Auch die Gastronomie muss sich darauf einstellen. Bio-Siegel werden zum Qualitätsmerkmal und wer aus nachhaltig angebauten Gemüse- und Obstsorten schmackhafte Gerichte zaubern kann, hat im Rennen um die raren Kunden die Nase vorne.

Das gestärkte Umweltbewusstsein lässt die Schweizer die Produkte aus regionalem Anbau wiederentdecken. Ein neuer Food-Trend will vergessene Ursprungssorten zurückerobern. Damit lässt sich eine geschmackliche und gesundheitliche Vielfalt auf die Tische zaubern. Und ganz nebenbei wird das Klima geschont.

Gemüse wird dieses Jahr die Barbecues dominieren!

Neue Gemüsesorten und Fisch erobern den Grill

Natürlich wird auch dieses Jahr saftiges Grillfleisch auf den vielen heimischen Grillstationen nicht fehlen. Aber Fisch jeglicher Sortierung wird Platz auf dem Grill gewinnen. Passend dazu öffnet sich die BBQ-Szene exotischen Gewürzen aus dem Nahen und Fernen Osten. Auch die bekannten vegetarischen Standbys wie Zucchini, Mais und Paprika werden präsent sein. Aber das fortschreitende Gesundheitsbewusstsein macht auch vor den Grillmeistern des Landes nicht halt. Unbekannte Gemüsesorten bereichern nachhaltig die üblichen Proteinbomben.

Vor allem Kichererbsen und Okra, das neue Superfood, aber auch Rosenkohl und Blumenkohlbraten finden Zugang zum heiligen Rost. Schmackhafter Romanesco, eine italienische Kreuzung aus Blumenkohl und Brokkoli, findet ebenso ein Plätzchen wie der Chayote, der große Kürbis aus der Karibik. Hühner- und Käsesteaks werden mit exotischen Pilzen garniert. Damit wird nicht nur den neuen Maßstäben an die Gesundheit Genüge getan, u. U. lassen sich dann auch ein paar Vegetarier blicken, um den gemütlichen Grillabend zu bereichern. Immer mit dem nötigen Abstand, versteht sich!

Leichte Getränke ohne Alkohol auf dem Vormarsch

Wein und vor allem Bier verlieren an Attraktivität. Inzwischen zieht mit dem Sober Curiosity Movement die Millennials-Generation sogar in die kulinarischen Tempel ein.

Dabei werden Drinks ohne Alkohol in immer neuen Kombinationen gemixt und ausprobiert. Manche Spitzenrestaurants bieten diese schon parallel zum Weinpairing an.

Fotoquellen:

Titelbild: 123rf Urheber : snvv)

Gemüse-Spiesse Denys Gromov von Pexels)